Beijing / Zürich / Berlin


Ich arbeite, also bin ich

Suchen Sie Arbeit? Dann haben wir vielleicht etwas für Sie: Schreiben Sie einen Essay!

2006–2007

Arbeiten Sie, um zu leben – oder leben Sie, um zu arbeiten? Die Ansichten darüber sind höchst unterschiedlich. Ist Arbeit eine „Schmach“ (Friedrich Nietzsche) oder das „stärkste Band des Menschen an die Realität“ (Sigmund Freud). Ist sie der „Umweg zu allen Genüssen“ (Willy Brandt) oder eine „Sucht, die wie eine Notwendigkeit aussieht“ (Peter Altenberg)?

Erwerbsarbeit kann verschiedene Funktionen haben: Sie dient der Existenzsicherung und gibt dem Leben eine Struktur; sie definiert Identität und sie stiftet Sinn. Die Arbeit hält uns fest im Griff: Wir leisten Familienarbeit und Beziehungsarbeit, Hausarbeit und Trauerarbeit – fehlt nur noch die Freizeit- und Ferienarbeit.

Die Globalisierung lässt uns keine Ruhe: Beschleunigter Strukturwandel, Abwanderung von Arbeitsplätzen in Billiglohnländer, Migrantenströme aus der Dritten Welt. Vorbei sind die Zeiten, als man eine Stelle antrat, die ein ganzes Leben halten sollte. Heute ist alles im Fluss. Dies gilt besonders für die Arbeitswelt. Der flexible Mensch ist mobil und anpassungsfähig, er lebt auf gepackten Koffern und geht dorthin, wo Arbeit ist. Dafür bezahlt er einen Preis: er schlägt keine Wurzeln mehr und hat das Gefühl, ziellos umherzudriften. Der Ruf nach einer „Work-Life-Balance“ wird deshalb immer lauter oder unmodisch ausgedrückt, wie lässt sich ein gesundes Gleichgewicht zwischen Arbeit, Familie und Freizeit erreichen.

Wir stehen also vor einem weiten Feld drängender Fragen. Sind Arbeitslose Menschen zweiter Klasse? Gibt es ein sinnvolles Leben jenseits von Erwerbsarbeit? Braucht es künftig gar eine radikale Umwertung des Wertes Arbeit?

Höchste Zeit also, in einem Essay gangbare Wege aufzuzeigen, wie Arbeit zwischen Mühsal und Berufung, zwischen Zwang und Privileg besser in Einklang mit den Bedürfnissen des Menschen gebracht werden kann.

Schreiben Sie einen Essay, der als Brief, Tagebuch, Dialog, Skizze oder Fragment daherkommen kann.

Zu gewinnen ist ein Preisgeld von insgesamt 5.000,00 CHF, eine Einladung zu einem öffentlichen Auftritt in Basel und Bern sowie eine Veröffentlichung der Gewinnertexte in renommierten Presse- und Verlagshäusern.

Machen Sie mit beim Wettbewerb – Wir freuen uns auf Ihre Texte! 

Wenn Sie bis zum 15. Oktober 2006 Ihren Essay (max. 7 Seiten) einreichen, wird eine kompetent besetzte Jury aus den Einsendungen die 5 besten Texte herauslesen. Im Januar 2007 werden in der Dampfzentrale Bern und im Literaturhaus Basel die besten Essays öffentlich präsentiert. Das Publikum wird an diesen Abenden sowohl die Kür der Gewinner miterleben als auch einem erlesenen Podiumsgespräch rund um das Thema Essay beiwohnen können.

Ausschreibungsbedingungen

  • Der Text im Gesamtumfang, max. 7 maschinengeschriebene Seiten, (Schriftgrösse 12 Punkt, 33 Zeilen pro Seite) ist bis spätestens 15. Oktober 2006 an das Literaturhaus Basel, Stichwort Essay, Postfach 260, CH-4001 Basel einzusenden.
  • Wir bitten Sie, den Text nur über den Postweg einzusenden
  • Eingereicht werden können nur unveröffentlichte und deutschsprachige Texte
  • Am Wettbewerb kann jede Teilnehmerin/jeder Teilnehmer mit jeweils nur einem Text teilnehmen
  • „Der kleine Bund“ erhält das Recht auf die Erstveröffentlichung des preisgekrönten Textes/Essay
  • Der Rechtsweg ist ausgeschlossen