Kategorie: Artikel 2018

„Auf der Hühnerleiter zum Himmelsgott“

160 Kilometer von Chengdu, der Provinzhauptstadt Sichuans, soll das besondere Dorf Taoping liegen, dessen bizarre Wehrtürme mich schon auf Fotos fasziniert haben. Endlich ist Gelegenheit, sie aus der Nähe zu betrachten. Auf der Fahrt dorthin wird unser Chauffeur Chen Xiao, der gleichzeitig Fremdenführer und begnadeter Unterhalter ist, immer schweigsamer. Doch dann beginnt er, zunächst ganz leise, seine Geschichte zu erzählen.

Der Weg zum Himmel führt an einer Tasse Tee vorbei…

Getrunken wird er in der ganzen Welt und gilt als gesunder Durstlöscher, aber auch als Naturheilmittel, das Ruhe und inneren Frieden verspricht. Der Tee, der seit Jahrhunderten in vielen Ländern angebaut wird, hat unterdessen eine eigene Kultur entwickelt. In vielen Nationen gehört er zum Alltag und ist nach Wasser das meistkonsumierte Getränk auf unserem Planeten.

Fische auf trockenem Land

Die chinesische Autorin Xiaolu Guo, die ihr Land nur mit einem britischen Pass besuchen darf, versucht in ihrem Roman zu beschreiben, was Menschen auf sich nehmen, um ein neues Kapitel in Chinas Geschichte zu schreiben. Sie erzählt die Liebesgeschichte der beiden Protagonisten Mu und Jian, erlebt ihre Heimatlosigkeit, aber auch deren Freiheitsgefühl. Die Frage nach dem Ort, an dem sich zu leben lohnt, wird für die Autorin, wie für die Figuren ihres Buches immer dringender.

Der Charme des „Schmalen Gleises“

In seiner Graphic Novel «Die Eisenbahn über den Wolken» erinnert sich der chinesische Zeichner Li Kunwu an Geschichten seines Grossvaters über die legendäre Yunnan-Bahn. Später fuhr er selber mit der Meterspurbahn, die damals «Schmales Gleis» genannt wurde. In seinem Buch erzählt Li Kunwu von den Schwierigkeiten beim Bau dieser Zugstrecke, aber auch von Mythos und Romantik, die sie bis heute umgeben.

Die Saiten der Welt

Seit ihrem siebten Lebensjahr erhielt Xu Fengxia Unterricht im Spiel traditioneller chinesischer Saiteninstrumente. „Mein erstes Fach war die Sanxian, das zweite die Guqin und das dritte die Guzheng“, erzählt die 1963 in Shanghai geborene Musikerin. In einem Interview berichtet sie über ihre Zeit als Bassistin in der ersten Frauen-Rock-Band Shanghais, ihre Vorliebe für Jazz und improvisierte Musik und die Gründung des East-West-Trios.

(K)ein himmlischer Ort der Ruhe

Wer sein schauspielerisches, tänzerisches oder musikalisches Talent zum Besten geben möchte, findet sich ab sechs Uhr abends für zwei bis drei Stunden in einem der zahlreichen chinesischen Parks ein. Dort trifft man auf solosingende Operntalente mit Mikrofon und Verstärker, auf Gruppen von Männern und Frauen, die gemeinsam chinesische Volkslieder schmettern oder auf Flötisten-Trios bei der Probe.

Suggestion, Manipulation oder Propaganda? Wie chinesische und deutsche Medien das Meinungsbild beeinflussen

Gegenwärtig sind Medien zur wichtigsten Informationsquelle der Menschen geworden. Im Laufe der Zeit haben sie sehr unterschiedliche Wirkungen auf die Gesellschaft entwickelt. Einige kann man als positiv, andere muss man als negativ betrachten. Den Medien werden Macht und Einfluss, wie mentale Kontrolle, Wahrnehmungsfilterung und kulturelle Konditionierung nachgesagt. Was ist dran an diesem Bild?

Kreieren oder Kopieren?

In seinem preisgekrönten Dokumentarfilm »Das chinesische Rezept« begleitet der Schweizer Filmemacher Jürg Neuenschwander drei chinesische Unternehmer durch ihren ambitionierten Alltag. Er berichtet über die Wirtschaftskraft Chinas und über die vielen kleinen Wege der Chinesen, ihrem persönlichen Erfolg jeden Tag einen Schritt näherzukommen. Nachahmen, Lernen und Weiterentwickeln ist das patente Rezept dafür.